Donnerstag, 21. Juni 2018

Tag 4 - Was bitte geht denn hier ab?

Manchmal gibt es solche Tage: Tage, die man so schnell nicht vergisst.

Aber der Reihe nach....
Nach der wieder mal eher kurzen Nacht ging es an einem regnerischen Morgen gut gestärkt um kurz vor 9 Uhr ab in Richtung Bodø. 




Im kleinen schwedischen Ort Slussfors fanden wir eine kleine Esso-Museumstankstelle aus den 1960ern. Der Betreiber hat neben einem Esso-Motel natürlich auch noch fünf bis sechs alte Autos auf dem Grundstück stehen, die alle schon Moos und Grünspan angesetzt hatten - das gleiche Bild wie in jedem schwedischen Dörfchen.


Nach einem Tankstopp an der modernen Variante um die Ecke, widmeten wir uns der Tagesaufgabe: eine Dose Surströmming (in der Dose fermentierter Hering, der BESTIALISCH stinkt) offen 200 km im Auto transportieren - einfach nur lecker!
Natürlich wird Sicherheit bei uns groß geschrieben, so dass selbstverständlich mit der notwendigen Schutzkleidung gearbeitet wurde.



Selbst Elvis wurde es ein bisschen zu viel, so dass er erstmal den Michael Jackson gemacht hat.



Nachdem wir durch das Vindelfjällens Naturreservat gefahren sind, ging es bei Kåtaviken über die völlig unspektakuläre und unbemannte schwedisch-norwegische Grenze - also schnell den Gastlandsflaggenwechsel durchgeführt... 



...und zack, um die nächste Kurve gebogen, haben gleich die ersten fünf Rentiere direkt am Straßenrand getroffen. Während der laufende Verkehr die Tiere nicht sonderlich zu interessieren schien, waren sie allerdings sehr scheu, sobald wir den Volvo verliessen.



Auf der E12 nahmen wir Kurs auf Mo I Rana, von wo aus wir uns entschieden hatten nicht der E6 zu folgen, sondern die Küstenstrasse E17 zu nutzen. Eine etwas längere, aber verheissungsvollere Strecke. Wir sollten nicht enttäuscht werden!
Der Ausblick auf den Trænfjord und die Schäreninseln des Nordmeers sind einfach unglaublich beeindruckend! 


Leider verpassten wir eine der zwei Fähren auf der Strecke nach Bodø um 10 Minuten, so dass wir weitere 2 Stunden am Fähranleger warten mussten.



Dafür wurden wir auf der ca. 45-minütigen Überfahrt durch spektakuläre Lichtverhältnisse belohnt.




...und überquerten nunmehrzum dritten Mal den nördlichen Polarkreis per Schiff zwischen Kiboghamn und Jektvik.



Wir hatten es ehrlich gesagt gar nicht auf der Pfanne (da wir dachten, man könne dieses Naturschauspiel nur durch eine Expedition aus Mo I Rana heraus erleben), als wir aus einem der vielen kleinen Tunnel auf der Strecke heraus fuhren und sich vor uns der Svartisengletscher ausbreitete. Nicht auszudenken, wie er vor Jahren gewirkt haben muss, als noch größer war - man kann das Ausmaß anhand des Gerölls der Stirnmoräne erahnen. Trotz des grauen Wetters konnte man das majestätisch glänzende Gletscherblau erkennen. Wir standen alleine um 23:30 auf einem ca. 2000 Meter entfernten Aussichtspunkt und waren wirklich schwer beeindruckt...





Und um das alles noch zu toppen begegneten uns südlich von Bodø drei Elche in freier Wildbahn, die in den frühen Morgenstunden in den feuchten Wiesen standen und fraßen.







Bevor wir uns in die Warteschlange für die Fähre auf die Lofoten angestellt haben, sind wir noch schnell am Saltstraumen Malstrom, einem der kräftigsten Gezeitenströme der Welt vorbei und waren ganz alleine (um 2 Uhr nachts) an dieser sonst von Touristen stark frequentierten Attraktion. Es war zwar nicht stärkste Ausprägung, da wir zwischen den Gezeiten vor Ort waren, aber immer noch sehr imposant. 



Mit ganz viel Glück (wir waren unter den letzten 10 Fahrzeugen) sind wir noch an Bord der 3-Uhr-Fähre gekommen und freuen uns nun auf einen vollen Tag auf den Lofoten...wo wir neben dem Naturschauspiel und der Rallye-Party noch in geheimer Mission unterwegs sein werden...aber dazu später mehr ;-)

Dienstag, 19. Juni 2018

Tag 3: rolling, rolling, rolling...

Unsre Nacht am Vänern war wirklich erholsam und wir haben uns entschieden etwas "Druck" raus zu nehmen...
Es ist ja einfach so, dass man jeden Tag Strecke machen MUSS...
ABER wir haben beschlossen uns morgens nicht mehr stressen zu lassen und wenigstens in Ruhe zu frühstücken...
Rührei mit Speck und Tomaten für mich und der Herr ohne Gemüse dafür mit Hollondaise Sosse *kicher*




Die Übernachtung wurde uns dann auch noch geschenkt (!!) Und so fuhren wir guten Mutes nach Mora.
Hier konnten wir die "Gummimellanlägg" besorgen und in einer freunlichen Volvo Werkstatt haben äääh hat Hinnerk diese eingebaut.


Nun sind unsere hinteren Stossfedern deutlich härter und wir haben insg 5(!!!) cm an Bodenfreiheit gewonnen.


Das werden wir spätestens im Baltikum brauchen!
Dann hiess es Strecke machen!


Mind 700km mussten es werden, denn morgen sollten wir in Bodø Norwegen sein... uff


Nach gut 650km Tages "Werk" sind wir dann in Östersund in einen Supermarkt, denn heute wollten wir endlich auch grillen!
Dann noch läppische 130km bei 90km/h und wir hatten unser Vorgabe um gute 89km übertroffen und einen Schlafplatz gefunden :-)





Schön am See mit VIIIELEN Stechfliegen aber dafür auch netten anderen Teams.
Um 0.30 Uhr ging es dann bei taghellem Licht ins Bett... aus Vernunftsgründen - ich war komischerweise nicht wirklich müde..Hinnerk schon... verständlich...

Ganz liebe Grüße
Susanne

Ps: mein pers Highlight war ja, dass wir 2(!!) Füchse in freier Wildbahn gesehen haben! Zuuuu schön! Leider bin jedes Mal ich gefahren und Hinnerk war zu langsam mit der Kamera... tssssss

PPS: Hier nochmal der tracker :-) da könnt ihr immer aktuell sehen wo wir gerade sind...
http://www.sac-track.com/#!/bsc-18

Montag, 18. Juni 2018

Tag 2 - Von Südschweden durch die Werkstattscheune an den Vännern...

Nach der erste Nacht auf einem sehr komfortablen Stellplatz (Toilettenräume mit Warmwasser)...



...ging es Richtung Ryd...


... zu einem bekannten, im Wald gelegenen Autofriedhof.





Hier war die Tagesaufgabe zu erledigen: Findet den Tourbus von ABBA...natürlich kein Problem für CSI NordWind&Fire...



...die gefundenen Beweise lassen keinen Zweifel...


Danach nutzten wir die Gunst der Stunde: eine gute Freundin war noch an ihrem schwedisch Zweitwohnsitz ganz in der Nähe und konnte uns sogar die Werkstatt eines Freundes organisieren (es gab teilweise heftige Platzregen, weswegen Schrauben im Freien kein Spaß gewesen wäre.



Ziel der Übung: Gewicht von der Hinterachse loswerden...wir hatten ja leider keine Zeit im Rallye-Beladezustand zu üben.




Da bekommt 'abnehmbare Anhängerkupplung' gleich eine ganz andere Bedeutung.
Nach 'kurzen' 4 1/2 Stunden ging es auch 'schon' weiter gen Norden.




Das Wetter hatte sich mittlerweile stabilisiert, war jedoch immer noch stark wechselhaft...genau wie die Stimmung im Auto. ;-D



Auf dem Weg: ein großes Volvo-Werk...klaro machen wir da ein Foto...



Kurz vor unserem Nachtquartier am See Vännern, südlich von Kristinehamn, haben wir nördlich von Mariestad den Götakanal überquert.




 Morgen müssen wir dann Meter machen: übermorgen sollten wir bereits in Norwegen in der Gegend um Bodø sein...aber eigentlich wollen wir uns nicht von der Rallye hetzen lassen...


Sonntag, 17. Juni 2018

Tag 1 Wikinger und andere Erkenntnisse

Der Start in Hamburg war klassisch...
Lustig, sonnig und ein bisschen Regen dazu Wind... Wie es sich eben für Hamburg gehört :-)


Leider tat sich da auch schon eins unsere großen Probleme auf! Die zwei Tage für die Umbaumaßnahmen haben einfach nicht gereicht und so hängt unser Auto hinten sehr sehr tief. Jeder kleine Randstein oder Bodenwelle bringt uns und Kong Gustaf zum Schwitzen...
Ok aber erst mal ging es los zu unserem großen Abenteuer...
Über Puttgarden mit der Fähre nach Rødby. Dann ein kurzer Zwischenstopp am Solrød Strand um uns mit dänischem Sand für die erste Challenge einzudecken.


Nochmal kurz zu checken...


Und unseren 2. Tausch zu bewerkstelligen...


Um dann nach einem harten Schnick-Schnack-Schnuck Fight doch die Øresundbrücke anstelle der Helsingør-Helsingborg Strecke zu nutzen.


In Schweden haben wir dann erstmal unsere Lieblings Burger Kette aufgesucht kennt ihr Max Burger wirklich saulecker und auch noch mit Sozialem Background!
Danach gut gestärkt ging es weiter nach Käseberga den da sollte die Wikinger Taufe stattfinden.
Gefordert waren hierfür:
- dänischer Sand
- skandinavisches Eisen ( hier haben wir uns für klassisches dänisches Dosenbier und leverpostej entschieden )
- Ostseewasser und
- ein grüner Strauch aus Schweden


diese Ingredienzien mussten auf dem Rücken krabbelnderweise um einen Wikingerstein bei Ales Stenar befördert werden.






Tadaaaa geschafft!
Danach wollten wir dann nur noch ein paar wenige Kilometer hinfahren um uns einen schönen Schlafplatz zu suchen... das wurde aber zu einem größeren Problem denn wir haben einfach nichts gefunden aaahhrrrg Erst kurz nach 12 Uhr konnten wir todmüde ins Bett fallen...
531 km
Ca 9 Stunden reine Fahrtzeit
13 Stunden im Auto...

Das Problem mit dem tiefliegenden Auto müssen wir aber echt noch angehen....

Susanne

Samstag, 16. Juni 2018

Der Countdown läuft...und alle wollen mit

Unglaublich! Da hätten wir beinahe unser zulässiges Gesamtgewicht überschritten...wir können wirklich kein ganzes Haus mitnehmen!


Außerdem schien die ehemalige Nacktschnecke Ihr Haus neu zu haben und sich noch nicht ganz bewusst über die Maße (hier Breite) zu sein...
Dafür gab's diese Woche unseren Kong Gustaf zurück von der Werkstatt (Menke Kfz-Technik) und er schnurrt wie eine schwedische Katze :-D.


Die letzten beiden Tage  standen voll und ganz der Mobilisierung unseres Rennmaschinchens: Bett wieder einbauen und modifizieren ("Wieso verschenken wir den ganzen Platz in der Radmulde, wenn wir es eh zu Hause lassen?!?"), Dachgepäckträger, inklusive Ersatzräder und Solarpanel montieren und dann packen, packen, packen (teilweise auch wieder aus- und ein-...).
Freitag gab es dann ein Survival-Paket vom Famila in Neumünster. An dieser Stelle vielen, vielen Dank an Björn Marzahl!!!


Schließlich kamen gegen Mittag per Express endlich noch die letzten Sponsoren-Aufkleber an (viele Grüße nach Kappeln an dieser Stelle ;-).
Aber nu is' er fertig:


Fast 9 Monate sind seit der Anmeldung zur Rallye vergangen und morgen geht es endlich los!
Wir sind "fertig" und freuen uns auf die Tour!

Wir danken allen Spendern, Supportern, Freunden und der Familie für die finanzielle und tatkräftige Unterstützung!

Namentlich: OFFCON GmbH, K2 Management, Allianz Generalagentur Berndt, Menke Kfz-Technik, Famila, Carstens Optik, Reisebüro Zabel, OffGridTech und natürlich allen privaten Spendern (Raya, Straußi,...)!!!

Es freut uns unglaublich, dass so ein hoher Spendenbetrag zusammengekommen ist...bis jetzt - das Spendenkonto bleibt über den gesamten Verlauf des BSC bis zum 1. Juli 2018 bestehen. ;-)

Next stop: Fischmarkt Hamburg >>> Akkreditierung, die anderen Teams treffen + ab 12:00 Start der 250 Teilnehmer Richtung Norden.

Mittwoch, 13. Juni 2018

...und jede Menge Lösungen

Nachdem ersten Schock haben wir uns an die richtigen Leute gewendet und wurden nicht enttäuscht - im Gegenteil. Ein begnadeter und der Sache verschriebener Schrauber, hat aus drei Benzinpumpen eine gemacht und die außenliegende Metallplatte grunderneuert und konserviert. Als wir die Fotos gesehen haben, waren wir sprachlos!

Sangestrahlt (bitte vergleicht das mal mit dem vorherigen Blog-Post!!!)...


...grundiert...


...lackiert. 


Allerdings stellte sich auch heraus, dass viele vormals als "ok" befundenen Teile besser ausgetauscht werden sollten, bevor wir sie 7.500 Kilometer um die Ostsee fahren...Bremsen hinten, Keil- und Zahnriemen, die Wasserpumpe, Schläuche, Luftfilter...jedes für sich nichts Großes, aber aufgrund der Kürze der Zeit einfach nicht ohne Hilfe zu schaffen.
Ein Glück war Verlaß auf unsere Haus- und Hofwerkstatt Menke Kfz-Technik in Neumünster, die uns dazwischen geschoben haben. 1.000 Dank dafür!!!

Neue Zündkabel...


...neue Bremsen...


...neue Schläuche...


...und eine neue Wasserpumpe, inklusive neuem Keilriemen...der Zahnriemen wurde auch ausgetauscht.



Heute soll Kong Gustaf fertig werden, dann ist Folieren (Sponsorenaufkleber sind nämlich (fast) alle da), Dachgepäckträger-Anbau, Bett-Einbau und Packen angesgagt... WIR FREUEN UNS!!!

EDIT von Susanne: In 3 (in Worten DREI!!!!!) Tagen geht es ja schon los und mir schwirrt der Kopf, was noch alles zu tun ist!!!
Drückt uns die Daumen!