Freitag, 22. Juni 2018

Tag 5 - Mittsommernacht auf den Lofoten

Morgens um acht Uhr schwappten wir mit ca. 200 andern Fahrzeugen - davon die gute Hälfte Rallye-Boliden - von der Fähre in Moskens auf Moskenesøy, der ersten größeren Insel im Süden der Lofoten
Die Nacht war kurz: wir waren erst um halb vier auf der Fähre und haben es uns auf den gepolsterten Bänken der Kantine "gemütlich" gemacht - genau wie alle anderen, die keinen Platz mehr in den flugzeugähnlichen Liegestühlen bekommen hatten (wir waren eines der letzten 10 Fahrzeuge >>> s.o.).
Norwegen ist ja an sich schon wunderschön und die Landschaft vorwiegend atemberaubend,  aber die Lofoten legen noch einmal eine Schippe drauf! Tiefhängende Wolkenbänder verhüllen die 600 bis über 1.000 Meter aus dem Meer herausragenden Felswände, die wie schroffe, dunkelgraue Flachsteine aussehen, die ein Riese hochkannt aneinander gereit ins Polarmeer gesteckt hat. Dann ein kleiner Regenschauer, auf einmal reißen die Wolken auf, werden vom Wind scheinbar auseinander geschoben und die Sonne entfaltet für ein paar Minuten ihre Kraft und die satt grünen Hänge leuchten hell auf. Ein neuer Schauer - Regenbogen. Rechts von der Straße, die sich um die Felswände von Ort zu Ort schlängelt, schlagen Wellen gegen die Felsen und Gischt liegt in der Luft. Manchmal weiß man nicht, wo Gischt aufhört und Wolken beginnen.


Nach erster Orientierung steuerten wir den ersten Campingplatz an: Duschen, Frühstücken, Frischwasser bunkern. 


Frisch gemacht und gestärkt fuhren wir in Richtung Svolvær...wir hatten noch etwas vor, bevor wir das Camp für die Rallye-Mittsommernachts-Party ansteuerten.


Dabei nutzten wir die Chance die Eindrücke der ursprünglichen Landschaft auf uns wirken zu lassen.



In Cod we trust!


Buchten mit Sandstränden mit Karibikflair...



Ich mach das mal kurz fest...



Auf der Suche nach einer sehr speziellen Sache fuhren wir nach Nordosten. Noch weiter als Svolvær. Auch wenn die Lofoten 'nur' eine Inselgruppe ist, so sollte man nicht die Dimensionen unterschätzen: gute 200 km Nord-Süd-Erstreckung...
Wir waren auf der Suche. Auf der Suche nach Arthur. Wir hatten im Internet tatsächlich eine Telefonnummer gefunden, wussten jedoch nicht,  ob er noch dort war oder sogar noch lebt. Der letzte Eintrag datierte auf 2015 und den Bildern zu Folge war er ein lebenserfahrener, älterer Mann. 'Hallo Arthur here' meldete er sich, als wir in anriefen. 'Yes', er sei der, den wir suchen und 'yes', wir sind willkommen ihn zu besuchen, allerdings sei es gerade schlecht, da er jemanden von den Medien da hätte. Wir waren nachmittags verabredet. Im Eingang zum Dorf grasten Kühe links der Straße zum Hang und rechts zwischen Sträuchern und kleinen Bäumen am Strand - und standen auf der Straße - herzlich wenig durch uns beeindruckt. 


Dann ging es am Ende der Ortschaft nach rechts in eine kleine Allee von mittelalten Birken und auf einen Hof. Wir hatten es gefunden Arthur's Tresmia, was soviel wie "Arthurs Holzverarbeitung" heißt, gefunden. Nach einer Stunde war klar: er wird es tun. Wir sollen morgen vorbei kommen, dann sei es fertig. Er setzt sich noch heute Abend ran - 'was weg ist, ist weg!'


Dann geht es zurück nach Süden...


...und zur Mittsommer-Party. Wir waren etwas später als die meisten im Camp. Die Grills liefen schon und die aus Hamburg von jedem Team zu transportierenden Bierkästen...


Wir suchten uns einen Platz, bauten unser Sonnensegel auf und warfen den Lachs, den wir uns vorher in Svolvær besorgt hatten, auf das Holzkohlefeuer.


Später am Abend wurde ein großes Feuer am Strand geschürt und ein Bad im Polarmeer genommen...zusammen mit guten 100 anderen Rallyeteammitgliedern.

Anschließend nur so viel: das Bier war noch vor Mitternacht leer, es wurde sämtlicher Müll am kommenden Morgen ordentlich entsorgt und unser Volvo ist auch wieder um zwei Flaschen Weißwein leichter. 


5 Kommentare:

  1. Danke für die tollen Bilder und euren Reisebericht...verfolge eure Reise mit Spannung. Das sind Momente die ihr nie vergessen werdet!
    Die Mittsommerparty war bestimmt klasse!
    Ich drück euch weiterhin die Daumen dass alles klappt und ihr immer heil und gesund dort ankommt wo ihr hin sollt.
    Noch ganz viel Spaß
    Margit

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  2. Das scheint ein sehr schönes Land zu sein!!!!!!

    Nana

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  3. So so schöne Eindrücke von dieser Inselgruppe.
    Gute Fahrt für heute.
    Winkegrüße Lari

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  4. Hallo Susanne,
    ich hab mich grad erst durch eure bisherigen Reisetage gelesen und bin total begeistert. Es ist ein großartiges Abenteuer und Erlebnis für euch beide, das euch unvergessen bleiben wird. Super euer Entschluss, daran teilzunehmen! Auch sehr interessant zu lesen.
    LG und weiterhin alles Gute eSTe

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  5. Hihi... jetzt kann ich verstehen, warum Ihr auf den Lofoten so viel hin und her gefahren seid! Und bin total neugierig, was er Euch da produziert, das bekommen wir doch hoffentlich zu sehen?
    Die Landschaft ist ja sensationell - nur das Wetter meint es nicht allzu gut mit Euch, aber ab heute wird's ja wieder wärmer. Nun scheiden sich die Finnland- und die Russlandgeister - ich bin gespannt, wie sich das auf der Trackerkarte anguckt.
    Gute Fahrt!
    Valomea

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